Mysteriöse Gegenstände

Mechanismus von Antikythera, Archäologisches Nationalmuseum von Athen, Griechenland

Exponat im Archäologischen Nationalmuseum von Athen, 28is Oktovriou 44, Athina 106 82, Griechenland.

 

Der Mechanismus von Antikythera ist einer der bemerkenswertesten Objekte, vor denen ich je gestanden habe, noch vor der Karte des Piri Reis, die sich im Topkapi-Palast in Istanbul befindet. Ganze Forschergenerationen haben sich mit diesem hochkomplexen, aus Bronze gefertigten Gegenstand beschäftigt (ähnlich der Auseinandersetzung mit dem Voynich Manuskript), um Sinn und Zweck des Gegenstandes zu entschlüsseln. MA, wie ich den Mechanismus der Einfachheit halber selbst bezeichne, war für mich einer der Gründe, überhaupt nach Athen zu reisen, denn auf kürzere Distanz als im Nationalmuseum - hinter Glas in der Abteilung für Bronzegegenstände - werde ich mich dieser Kuriosität, die aus der hellenistischen Ägäis des späten, 2. vorchristlichen Jahrhunderts stammt, aller Voraussicht nach niemals annähern. So dachte ich während meiner Reiseplanung jedenfalls. Im Jahr 2016 verließ der mysteriöse Gegenstand schließlich - zum 1. Mal seit seiner Einlagerung überhaupt - das Athener Nationalmuseum und wurde außer Landes geschafft, um ihn im Basler Antikenmuseum anzulanden. Hier begutachtete ich das Instrumentarium letztlich ein 2. Mal.

Der Versuch, die Bedeutung des Mechanismus vollumfänglich zu begreifen, war in der Tat - größtenteils -  erfolgreich. Die Geister, die ihn schufen, waren ihrer Zeit (nach jetzigem Erkenntnisstand) um mindestens 1.000 Jahre voraus: Komplexe In- und Skalenbeschriftungen in Altgriechisch, eine verblüffende Feinmechanik mit mehr als 80 Einzelteilen, darunter etwa 30 Zahnräder mit bis zu 224 Zähnchen, sind bisher per Hightech- Röntgen-Tomograph identifiziert. Mehr - der Gegenstand ist nicht vollständig erhalten - werden auch nicht hinzukommen. Aus wie vielen Einzelteilen der Mechanismus tatsächlich bestand, ist leider nicht bekannt.

Der Mechanismus stellt eine Art Mikro-Planetarium dar, ein bewegliches Modell für die beobachtbaren Bewegungen von Sonne, Mond (inkl. einer komplexen Vorausberechnungs-Möglichkeit ihrer Finsternisse) und (wahrscheinlich) sämtlicher der damals bekannten  Planeten. Die Abläufe werden auf dem Instrumentarium, das zuweilen als erster Computer der Menschheitsgeschichte bezeichnet wird, mit mehreren zueinander synchron bewegten Zeigern nachgebildet. Das größte Einzelteil misst 18x15 Zentimeter, das kleinste wenige Millimeter. Noch fehlt eine Sozio-historische Theorie, wie dieser technologische Gegenstand im 2. vorchristlichen Jahrhundert erschaffen werden konnte.  

  

Karte des Piri Reis, Topkapi-Palast, Istanbul

Bemalung süd-chinesischen Porzellans (Kaolin) in...to be continued 08/08/2017 

 

Eine recht sonderbare Bemalung identifizierte ich in einem kleinen Museum in...  

to be continued 08/08/2017