"Von den Quellen des Nils nach Tansania und über die Stromschnellen des Sambesi zu den Victoria Falls. Über die Demokratische Republik Kongo und Niger nach Benin und von Bot River nach Mbashe. Von Mauretanien nach Marokko weiterlesen>>> und von Tunesien nach Algerien. Von Algerien weiterlesen>>> in Richtung Osten bis nach Ägypten weiterlesen>>> und von über das Rote Meer nach Äthiopien. Von Las Palmas de Gran Canaria weiterlesen>>> über den Atlantik in die Westsahara weiterlesen>>> und über Dakar (Senegal weiterlesen>>>) nach Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Sierra Leone, Liberia, Ghana und die Elfenbeinküste weiterlesen>>> . Von Südafrika weiterlesen>>> in das ehemalige Deutsch-Südwestafrika weiterlesen>>> und von Kenia weiterlesen>>> nach Tansania weiterlesen>>> und Mosambik weiterlesen>>>"…
Highlight einer jeder Namibia-Reise: Fahrt entlang der Nebelküste ab Swakopmund hinauf zur Skeleton Coast
Die Skeleton Coast stellt eine der spektakulärsten Küstenregionen dar, die ich je besucht habe (neben z. B. dem Schärenmeer zwischen Schweden und Finnland weiterlesen>>>): Durch die bis direkt zum Atlantik reichenden Sandwüsten ziehen sich Schiffswracks, so weit Eure sandunterlegten Augen reichen (Vorsicht: Während Euren Exkursionen sind Windstärken bis zu 6 Bft keine Seltenheit). Bergige Küstenverläufe wechseln sich ab mit mich an die Westsahara erinnernde, im Wind sich ständig neu formierende, gelb schimmernde Gelände - dazu gesellen sich die größten Robbenkolonien der Welt. Der oben beschriebene...
nur noch spärlich vorhandene Wildreichtum Namibias, den Ihr auf Eurer eigenen Reise vermissen werdet, ist hier in Gestalt von Flossenfüssern durchaus noch vorhanden. Baden ist in diesen Gefilden jedoch nur schwer möglich, da der eiskalte Benguelastrom, der bei 25 bis 40 Grad Lufttemperatur den surrealen Nebel um Swakopmund erst ermöglicht, den Atlantik bis auf 15 Grad herunterdreht.
"Die Skelettküste deckt den nördlichen Teil dernamibischen Atlantikküste ab: 500 Kilometer lang, bis zu 50 Kilometer breit –die Ausmaße des surrealen Wüstengeländes. Die San bezeichneten
diesenKüstenabschnitt als „Land, das Gott im Zorn erschuf“, meine Freundin Iris als„Todesküste“ und portugiesische Seeleute als "Tor zur Hölle“. Die Skeleton Coastist Teil der Wüste
Namib“.
“Africa is mystic; it is wild; it is a sweltering inferno; it is a photographer’s paradise, a hunter’s Valhalla, an escapist’s Utopia. It is what you will, and it withstands all interpretations. It is the last vestige of a dead world or the cradle of a shiny new one. To a lot of people, as to myself, it is just home.”
Beryl Markham
“There are as many Africas as there are books about Africa — and as many books about it as you could read in a leisurely lifetime. Whoever writes a new one can afford a certain complacency in the knowledge that his is a new picture agreeing with no one else’s, but likely to be haugthily disagreed with by all those who believed in some other Africa. … Being thus all things to all authors, it follows, I suppose, that Africa must be all things to all readers.”
Beryl Markham
Die Hauptstadt Windhuk habe ich aus Zeitmangel niemals ausreichend gewürdigt - die spektakuläre Küste hat meine Aufmerksamkeit immer stärker in Anspruch genommen als meine individuellen Reiseplanungen ins Landesinnere.
Zugang: Im Süden bis Torra Bay (15-17 Uhr) oder per Permit in Eigenregie - am Südeingang (Mündung Ugab) hinauf über die NationalWestcoast Recreation Area (200 km Küstenlinie) bis Swakopmund. In der Recreation Area liegt Henties Bay (Ausgangspunkt für Angeltouren!) mit 5.000 Einwohnern. Ursprünglich als reines Camp konzipiert,heute ein Wohn- und Ferienort, der in der Ferienzeit aus allen Nähten platzt!
Eigenwerbung
Aus meinen Reisenotizen für meine Mitarbeiter Dieter & Emil - erstgenanntem Dank für den entscheidenden Madeira-Tipp!
Zunächst zu dem nicht nur von Meissner - sondern auch von einigen (in der Zeit etwas vor ihm liegenden) Reiseliteraten wie Sir James Alexander in den 1830´er Jahren - vielzitierten Wildreichtum Namibias: Von jenen sagenhaften Phänomenen sind nur noch Spuren vorhanden; eine erschreckende Erkenntnis. Folgt Ihr meiner vorskizzierten Route, könntet Ihr enttäuscht werden...
“Africa. You can see a sunset and believe you have witnessed the Hand of God. You watch the slope lope of a lioness and forget to breathe. You marvel at the tripod of a giraffe bent to water. In Africa, there are iridescent blues on the wings of birds that you do not see anywhere else in nature. In Africa, in the midday heart, you can see blisters in the atmosphere. When you are in Africa, you feel primordial, rocked in the cradle of the world.”
Jodi Picoult
Eigenwerbung
Kenia - 0° 24′ 0″ N, 37° 51′ 0″ E
Ostafrika im Dezember: von wolkenverhangenen Bergregenwäldern in trockene Savannen, von großflächigen Nationalparks zu traumhaften Sandstränden am Indischen Ozean... weiterlesen>>>
Der Ngorongoro-Krater in Tansania stellt für mich neben z.B. Machu Picchu (Peru), dem Sensō-ji Tempel in Tokio, der Chinesischen Mauer oder den Victoria Falls (Simbabwe/Sambia) eines der spektakulärsten Ausflugsziele meiner Reisen und gleichzeitig unseres gesamten Planeten dar: Bernhard Grzimek bezeichnete dieses Fleckchen Erde (von mir selbst vor vielen Jahren unter dem Titel "Der Schlund" eigenhändig kartographiert) einst bescheiden als "das achte Weltwunder“ und "größter, natürlicher Zoo der Welt". In diesem Landstrich findet Ihr die größte Raubtierdichte des gesamten afrikanischen Kontinents sowie alle Vertreter der „Big Five“ - kein Wunder also, dass sich durch den etwa 20 km Durchmesser messenden Krater (seit 1979 auf der Liste des UNESCO Weltnaturerbe vermerkt) umfangreiche Jeepsafaris schlängeln und nach wie vor hoher Beliebtheit erfreuen.
Der Krater selbst ist Teil des Nationalparks Serengeti und wird umgeben von dem
Schutzgebiet Ngorongoro Conservation Area. Mit seinen ca. 260 Quadratkilometern gilt er als größter erloschener Vulkankrater der Welt. Das Naturwunder und der umliegende Nationalpark kann von Euch ganzjährig besucht werden. Allerdings bietet sich als beste Reisezeit die Trockenperiode von Juni bis Oktober und Dezember bis März an, da in diesem Zeitraum die steilen Wege von der Kraterkrante, die auf ca. 2300 Metern liegt, in den etwa 400 bis 600 Meter tiefergelegenen Kraterteller hinab wirklich sicher passierbar sind.
"Everything in Africa bites, but the safari bug is worst of all.”
Brian Jackman
Für den Krater-Zugang muss pro Tag und Fahrzeug gesondert zum Nationalpark eine geringe Gebühr von nur 295US$ bezahlt werden. Ein - oder zwei - Griffe in die Portokasse, und ihr habt für Eure eigene Safari einen einwöchigen Türkei-Urlaub investiert. An der Kratzerkante befindet sich übrigens die Begräbnisstätte Bernhard Grzimeks, der den Krater unserem deutschsprachigen Publikum zusammenfassend mit den einfachen, aber allumfassenden Worten „Es gibt nichts Vergleichbares“ bekannt gemacht hat.
Kilimandscharo is one of the so-called >7 summits> - the tallest mountains of each of the 7 continents in the world. There are 7 trekking routes to choose from: Lemosho, Lemosho Western-Breach, Machame, Marangu, Mweka, Rongai, Shira & Umbwe.
“You cannot leave Africa, ” Africa said, “It is always with you, there inside your head. Our rivers run in currents in the swirl of your thumbprints; Our drumbeats counting out your pulse; Our coastline, the silhouette of your soul.”
Bridge Dore
Werbung
Die ehemalige britische Kolonie Sierra Leone, die tropische Perle ("Karibik Afrikas") der gesamten, westlichen Kontinentalmasse, steht für mich stellvertretend für ein Grunddilemma Afrikas: Für mich landschaftlich zu den 3 schönsten Ländern unseres südlichen, europäischen Nachbarkontinents zählend, kommt diese Republik (reich an Bodenschätzen, vornehmlich Diamanten) nach langanhaltendem Bürgerkrieg (1991 bis 2002) - selbst annähernd 20 Jahre nach Kriegsende - nur zögerlich auf die Beine. Putsch, Wahlen, erneuter Putsch, zunächst verschleierte, "äußere" Beeinflussung bis...
zu offenem, aktiven Eingreifen außerkontinentaler Interessenten mit unberechenbaren Kriegsherren, 300.000 Toten, inkl. bis zu 2,5 Millionen Vertriebenen - das Grundgerüst eines zunächst langsam, am Ende sich immer schneller drehenden Rades entfesselter, unmenschlicher Gewalt.
Von Krieg gezeichnete, sogenannte Amputees (bei Raubzügen, Attentaten und Anschlagsserien auf Dörfer und Städte wurden Zivilisten von Kriegsparteien mitunter ganze Gliedmaßen abgetrennt, die Zahl der Opfer wird auf bis zu 20.000 geschätzt) zeigen Reisenden bis heute den Schrecken eines grausamen Krieges unter azurblauem Himmel und sich im Küstenwind langsam wiegenden Ölpalmen.
Von einer Reise außerhalb einer groß angelegten Westafrika-Reise (z.B. von Gambia aus) rate ich (Stand 2019) grundsätzlich ab. Heute würde ich die gesamte Region aus Sicherheitsgründen meiden (leider auch senegalesischen Boden wie die nostalgische Petite Cote oder weiterer Traum-Strände). Dagegen durchaus zu empfehlen - obwohl Hollywood: die filmisch schwere Kost Blood Diamond mit Leonardo DiCaprio (Stichwörter Bodenschätze und Sierra Leone)...
Central Kalahari, alles andere als abseits der ausgetretenen Pfade. Gerade während der Trockenzeit (r.) dennoch ein einschneidendes Erlebnis! Leider unbesucht blieb der Chobe Nationalpark (ältester Nationalpark Botswanas) - in Verbindung mit den Makgadikgadi Pans (nordöstliches Botswana) und dem Kwando River stellt dieses Gelände allerdings ein lohnendes Ziel für ein glanzvolles Comeback dar...
Von Kapstadt über die Garden Route nach Johannesburg und von Pretoria in den Krüger Nationalpark. Oder von Kapstadt nach Springbok und von Alexander Bay in das ehemalige Deutsch-Südwestafrika (Namibia). Letztgenannte kleine und große Abenteuer waren (und sind) inspiriert von Hans-Otto Meissners traumwandlerischem Werk aus den 1960´er Jahren Traumland Südwest...
Hier der Link auf meine Südafrika-Seite (bisher 12 Artikel, 121 Fotos). Vorübergehend nicht verlinkt, da in Arbeit (Mai 2022 update)! weiterlesen>>>
to be continued...
Von Mauretanien nach Tanger und Marrakesch in Marokko, von Tunesien über die westliche Grenze nach Algerien und in den Osten bis nach Ägypten.
Reiseverlauf
Mauretanien, Senegal und Gambia
Startpunkt: Dakar, Senegal
Westsahara
Startpunkt: Gran Canaria
Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Liberia, Ghana und die Elfenbeinküste
Startpunkt: Banjul, Gambia
Marokko
Startpunkt: Tarifa, Spanien
Algerien, Libyen
Startpunkt: Sousse, Tunesien
Ägypten
Startpunkt: Kairo
Highlight des 3-tägigen Aufenthaltes: Djemaa el-Fna (Derb Chtouka, 40008 Marokko)
Der weltbekannte, orientalische Markt der Händler, Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Wasserträger, Gaukler, Musikanten, Tänzer, Wahrsager, Feuerschlucker, angeblichen Ärzten und Affenhaltern.
Der Kulturraum des Djemaa el-Fna-Platzes wurde von der UNESCO in die "Repräsentative Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" aufgenommen (2001/2008) - eine Sammlung die versucht, kulturelle Ausdrucksformen wie Sprachen, Mythen, Erzählungen, Musik, Tanz und Bräuche unter besonderen, geistigen Schutz zu stellen.
Marrakesch, die Kehrseite...
Die räumliche Konzentration von orientalischem Gewerbe, betörenden Gerüchen und Menschenmassen im Zentrum Marrakeschs hat mich beeindruckt: durch die Medina (bereits seit 1985 UNSECO-Weltkulturerbe) schlenderte ich mit einer Mischung aus Faszination und Erschauern, Widersprüchen begegnete ich auf Schritt und tritt. Die - auch auf die zulaufenden 2020er Jahre zuweilen noch vorhandene - Magie des Orients erlebte ich bereits weiter westlich oder (viel weiter) östlich; hier - in der Medina von Marrakesch - wurde sie für mich zum Sinnbild von Veränderung. Die Magie besteht nicht nur aus unendlich schmalen Gassen, fremdartigen Geräuschen und zumeist freundlichen Menschen...sondern auch aus Fake-Artikeln aus Asien und verarmten, zahnlosen Einheimischen allen Alters, die nicht nur zwischen Tag und Nacht an teilweise jahrhundertealtem Mauerwerk vorbei strömen.
Die Magie Marrakeschs besteht aktuell vor allem aus dem inneren Widerspruch zwischen alt und neu, weniger - althergebracht - zwischen uns Fremdkörpern aus Nord und Etabliertem aus Süd. Marokko macht eine Veränderung durch, der Zustrom aus dem Hinterland verändert das kulturelle Gepräge. Ganze Generationen haben sich auf den Weg gemacht, vor allem die beiden jüngsten. Bauwerke werden diese Art der Magie - wahrscheinlich - auch hier einige Zeit überdauern, inwieweit die kulturelle Balance aus dem Gleichgewicht gerät bleibt abzuwarten. Reist Ihr nach Marrakesch, werdet Ihr also ein reichhaltiges Angebot aus orientalischer Exotik und Spannung vorfinden. Genießt Euren Aufenthalt und bedenkt, dass Ihr auch hier - wie an jeden Ort dieser Welt - Eure eigenen Vorstellungen mitbringt. Um - mit aller gebotenen Vorsicht im Backpack - bereit für all jene neuen Eindrücke zu sein, die auch an diesem, nach wie vor faszinierenden Flecken Erde, auf Euch einströmen wird...
Tanger, Marokko
Gesehen in Tanger, Marokko (links). Zeugnis einer längst vergangenen Zeit, als Tanger (anders als alle anderen marokkanische Städte) mediterran-europäisch, muslimisch und jüdisch geprägt war. Das Foto habe ich am nordöstlichen Rand der Medina, in der Nähe des Hafens, fabriziert und zeigt eine nicht untypische Balkonverzierung eines Hauses aus der Zeit der Internationalen Zone (1923-1958). Tanger war, vor allem in genannter Zeit, weltoffen, kosmopolitisch...
Die Internationale Zone (Interzone) war übrigens ein selbstverwaltetes Territorium, das die Stadt Tanger und ein angrenzendes, 380 Quadrat-
kilometer großes Gebiet umfasste. Zugrunde lagen - wie sollte es anders sein - Verträge der Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich.
Tunesien, Algerien und Libyen
Mein Tunesien-Abenteuer (Anm. für Markus: Inkl. Besuchs der kläglichen - römischen - Überreste des einst glanzvollen Karthagos bei Tunis wie Byrsa-Hügel sowie Antoninus-Pius-Thermen), nahm 2 Wochen in Anspruch, während denen ich die Grenzübertritte in die benachbarten Staaten Algerien und Libyen wagte (Anm. an sämtliche Leser dieser Zeilen: Reisen von Tunesiens Staatsgebiet aus ausschließlich in ruhigeren Zeiten als den aktuellen unternehmen!). Die jeweiligen Einreisen erfordern Visum (Generalkonsulat Frankfurt oder Botschaft Berlin) sowie Hotel- und Rückflugticket (in bzw. von Tunesien aus zurück nach Europa). Die Prozeduren sind bzw. waren somit jenen ähnlich, die Euch zuweilen überall auf dieser Welt erwarten ("Border-Run"-Faktor 3).
Senegal und Gambia decken jene westafrikanische Staaten ab, die touristisch am besten erschlossen sind. Und die einzigen, die ich in dieser Region gleich zweimal bereist habe. Die Sicherheitslage ist jedoch auch in diesen beiden Ländern angespannt; wagt Ihr den Trip, richtet Euch unbedingt an die Empfehlungen des Auswärtigen Amtes, des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten und des BMEIA (ich ziehe vor jeder Reise in ehemalige Krisenregionen alle 3 Einrichtungen zu Rate, Trips in aktuelle Krisenregionen sind bekanntlich grundsätzlich tabu).
("Der") Senegal lag als Reiseziel längere Zeit etwas träumerisch vor mir, bis ich mich eines Tages tatsächlich in Saly Portudal positionierte und einen Ausflug nach Lago Rosa (Retba See) buchte. Das salzhaltige Gewässer liegt 35 Kilometer nordöstlich von Dakar und enthält Mikroorgansimen, die das Wasser rosa einfärben - ein surrealer Anblick, der jeder - ernsthafte - Afrikareisende neben den Blick auf die Victoria-Falls in Simbabwe (17° 56′ 1.92″ S, 25° 50′ 4.61″) wenigstens einmal in seinem Leben genossen haben sollte. Saly Portudal ist französisch geprägt, das Mekka für Wassersportler in Westafrika und aufgrund seiner großartigen Infrastruktur als Basislager für eine umfangreiche Westafrika-Reise (Achtung: Aus Sicherheitsgründen von mir im Moment nicht empfohlen) bestens geeignet. Weitere, empfehlenswerte Strände liegen in der Region Casamance und um Dakar (Lido) sowie auf der Insel Goree.
Gambia ist für viele meiner Reise-Diskutanten ein völlig unbekanntes Land, meine Sympathie für dieses westafrikanischen Land wird immer wieder verständnislos zur Kenntnis genommen. Das überschaubare Gambia wartet nach Senegal mit der ausgefeiltesten, touristischen Infrastruktur auf und bietet mit Kotu Beach einen der schönsten Strände Westafrikas. Ein Besuch des Monkey Park im Bijilo National Park (Kotu und Banjul liegen beinahe in Gehweite weiter östlich) ist die Empfehlung eines Besuchs des nur 11,3 Quadratkilometer großen Landes.
Eine Anmerkung zu Gambia und Senegal
"Repräsentative Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit"
Ebenfalls in der UNESCO-Liste am Start: seit 2005/2008 Gambia (zusammen mit Senegal) mit dem Initiationsritual Kankurang in westafrikanischen Manding-Gebieten. Unbedingt recherchieren!
Mauretanien (von Senegal aus per Stundenausflug über den Grenzfluss Senegal und zurück): Um mit beiden Beinen auf mauretanischem Boden zu stehen, müsst Ihr Euch von Senegal kommend mit der Grenzstadt Rosso auseinandersetzen, die jenseits des Senegal-Flusses liegt. Nach Rosso und zurück gelangt Ihr per Autofähre, die Erledigung sämtlicher Formalitäten reklamieren Schlepper, Polizisten, falsche Beamte und angetrunkene Teenager für sich. Widersteht sämtlichen Annäherungsversuchen (aufgesetzte Kopfhörer) und regelt die einfach zu bewältigenden Formalitäten selbst (business as usual wenn Ihr per Fuß unterwegs seid, ein selbst gesteuertes KFZ verkompliziert die Einreise jedoch erheblich). Warum auch immer Ihr die Entscheidung getroffen habt, einen Ausflug nach Mauretanien zu unternehmen - Ihr werdet glücklich sein, zumindest wieder im Senegal einzutreffen. Rosso hat nichts zu bieten als staubige Straßen und einen gestempelten Einreisebeleg in Eurem Reisepass. Allein die abenteuerliche, kurze Überfahrt vermittelt eine Portion Exotik.
Ein Besuch der Westsahara wurde lange Zeit von verschiedenen Pauschalreise-Anbietern von Gran Canaria aus per Flug (Flughafen Las Palmas, Dauer etwa 40 Minuten einfache Strecke) angeboten. Ich buchte einen dieser Trips während einer 3 wöchigen Kanaren-Reise und stand während dieses für mich zunächst als Spanien-Reise deklarierten Abenteuers relativ spontan wieder für einige Stunden auf westafrikanischem Sandboden. Im von meinem Startpunkt aus nur 200 Kilometer entfernten Zielgebiet wartete eine Sand- und Steinwüstensafari per Geländewagen - mit integriertem Besuch einer Nomaden-Zeltsiedlung - auf mich. Neben Pfefferminztee wird an diesem gut betuchten Ort sogar gegartes Kamelfleisch gereicht. Mir hat dieser Wüsten-Trip gefallen, obwohl der Ablauf ähnlich jener Ausflüge in Tunesien, VAE und dem Oman organisiert war.
Das besondere dieses Ausfluges: Die feinsandige, mit Dünen durchzogene Wüste, die sich vom Atlantik bis zum Horizont im Landesinneren erstreckt. In VAE oder in Tunesien ist die Wüste in den Küstenregionen mit karger Vegetation und Steinen durchsetzt. Hier fokusierte sich mein Blick auf den klarsten Sand, den ich je gesehen habe.
Hattet Ihr wie ich das Premium-Paket gebucht, gab es ein Ausflug in die größte Stadt des Landes (El-Aiun - gleichzeitig Zielflughafen Eures Trips - mit 220.000 Einwohnern, 25 Kilometer im Landesinneren) dazu. Entscheidet Ihr Euch für einen Besuch der Westsahara, seid Euch zunächst bewusst, das in den Küstenregionen (das einzige Highlight des kargen, mit nur 600.000 lebenden Menschen völlig unterbevölkerten Landes) Euch wie fast überall am Atlantik eine scharfe Brise das Leben erschweren wird. Sand im Getriebe ist hier vorprogrammiert. Plant Ihr einen längeren Aufenthalt mit Wüstendurchquerung (z.B. von Marokko aus in den Senegal oder nach Gambia), werdet Ihr nicht überall großartige Schattenspiele auf riesigen Sanddünen bewundern können: je weiter Ihr Euch in die südlichen Regionen bewegt, kommen trockene Geröll- und Steinwüsten ins Spiel. Fahrten durch die Westsahara sollten dennoch immer über die N1 - die Küstenautobahn - bewältigt werden.
Die großen Pauschalreise-Anbieter, die auch auf Gran Canaria vertreten sind, boten lange Zeit organisierte Trips von Las Palmas aus in die Westsahara an. Viele dieser Angebote wurden im Laufe der Jahre gecancelt; es existieren aber regelmäßige Linien-Flugverbindungen (Binter Canarias und Royal Air Maroc, Flugzeit einfache Strecke jeweils 40 Minuten). Außerdem ist eine Fähre (8 Stunden Überfahrt) am Start.
Die ehemalige britische Kolonie Sierra Leone, die tropische Perle ("Karibik Afrikas") der gesamten, westlichen Kontinentalmasse, steht für mich stellvertretend für ein Grunddilemma Afrikas: Für mich landschaftlich zu den 3 schönsten Ländern unseres südlichen, europäischen Nachbarkontinents zählend, kommt diese Republik (reich an Bodenschätzen, vornehmlich Diamanten) nach langanhaltendem Bürgerkrieg (1991 bis 2002) - selbst annähernd 20 Jahre nach Kriegsende - nur zögerlich auf die Beine. Putsch, Wahlen, erneuter Putsch, zunächst verschleierte, "äußere" Beeinflussung bis zu offenem, aktiven Eingreifen außerkontinentaler Interessenten mit unberechenbaren Kriegsherren, 300.000 Toten, inkl. bis zu 2,5 Millionen Vertriebenen - das Grundgerüst eines zunächst langsam, am Ende sich immer schneller drehenden Rades entfesselter, unmenschlicher Gewalt. Von Krieg gezeichnete, sogenannte Amputees (bei Raubzügen, Attentaten und Anschlagsserien auf Dörfer und Städte wurden Zivilisten von Kriegsparteien mitunter ganze Gliedmaßen abgetrennt, die Zahl der Opfer wird auf bis zu 20.000 geschätzt) zeigen Reisenden bis heute den Schrecken eines grausamen Krieges unter azurblauem Himmel und sich im Küstenwind langsam wiegenden Ölpalmen.
Von einer Reise außerhalb einer groß angelegten Westafrika-Reise (z.B. von Gambia aus) rate ich (Stand 2018) grundsätzlich ab. Heute würde ich die gesamte Region aus Sicherheitsgründen meiden (leider auch senegalesischen Boden wie die nostalgische Petite Cote oder weiterer Traum-Strände). Dagegen durchaus zu empfehlen: Die filmisch schwere Kost Blood Diamond mit Leonardo DiCaprio (Stichwörter Bodenschätze und Sierra Leone)...
Das Land, das dennoch voll auf Tourismus setzt, hat nur einen einzigen Strand zu bieten, der touristisch voll erschlossen ist - der Freetown Lakka Beach auf der Freetown Peninsula. Freetown ist die Hauptstadt Sierra Leones und kulturelles Zentrum mit National- und Eisenbahnmuseum, sehr vielen, teilweise sehenswerten Kirchen und einem Baumwollbaum als Wahrzeichen (Cotton Tree). Der Outamba-Kilimi-Nationalpark sowie das Schimpansen-Schutzgebiert Tacaguma sind zwei Ziele, die Ihr - falls Ihr Euch entschließen solltet nach "SL" zu reisen - auf Eurer Reiseroute markieren solltet.
“The continent is too large to describe. It is a veritable ocean, a separate planet, a varied, immensely rich cosmos. Only with the greatest simplification, for the sake of convenience, can we say ‘Africa’. In reality, except as a geographical appellation, Africa does not exist.”
Ryszard Kapuściński
“There are as many Africas as there are books about Africa — and as many books about it as you could read in a leisurely lifetime. Whoever writes a new one can afford a certain complacency in the knowledge that his is a new picture agreeing with no one else’s, but likely to be haugthily disagreed with by all those who believed in some other Africa. … Being thus all things to all authors, it follows, I suppose, that Africa must be all things to all readers.”
Beryl Markham
“Africa is mystic; it is wild; it is a sweltering inferno; it is a photographer’s paradise, a hunter’s Valhalla, an escapist’s Utopia. It is what you will, and it withstands all interpretations. It is the last vestige of a dead world or the cradle of a shiny new one."
Beryl Markham
“The Most hazardous part of our expedition to Africa was crossing Piccadilly Circus.”
Joseph Thomson -Scottish explorer
To be continued...